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Ernährung nach Plan. Organ-Uhr und Stoffwechseltyp

Aktualisiert: 5. Feb. 2022


Kennst Du das alte Sprichwort „frühstücke wie ein Kaiser, iss mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler“?


An dem Sprichwort ist auf jeden Fall was dran. Vielleicht ist ein reichhaltiges Frühstück (vor allem unter der Woche) nicht jedermanns Sache. Für die meisten Menschen ist jedoch ein sättigendes Mittagessen wichtig und für die Verdauung ist es vorteilhaft, abends keine großen, schweren Mahlzeiten zu essen.


In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gibt es eine sogenannte Organuhr. Dieses Konzept veranschaulicht, welche Organe zu welcher Tageszeit am besten arbeiten.


Die Organuhr im Überblick


Das Modell der Organuhr besagt, dass jedes unserer Organe zu einer ganz bestimmten Uhrzeit besonders gut mit Energie durchflutet wird. Dann erreicht das jeweilige Organ seine maximale Leistungsfähigkeit. Umgekehrt befindet sich ein anderes Organ zum selben Zeitpunkt in der Ruhephase, da der Energiefluss dort dann am geringsten ist.


Die Organe und ihre Uhrzeiten:

  • Lunge: 3 bis 5 Uhr (Ruhezeit: 15 bis 17 Uhr)

  • Dickdarm: 5 bis 7 Uhr (Ruhezeit: 17 bis 19 Uhr)

  • Magen: 7 bis 9 Uhr (Ruhezeit: 19 bis 21 Uhr)

  • Milz: 9 bis 11 Uhr (Ruhezeit: 21 bis 23 Uhr)

  • Herz: 11 bis 13 Uhr (Ruhezeit: 23 bis 1 Uhr)

  • Dünndarm: 13 bis 15 Uhr (Ruhezeit: 1 bis 3 Uhr)

  • Blase: 15 bis 17 Uhr (Ruhezeit: 3 bis 5 Uhr)

  • Niere: 17 bis 19 Uhr (Ruhezeit: 5 bis 7 Uhr)

  • Pericard (Herzbeutel): 19 bis 21 Uhr (Ruhezeit: 7 bis 9 Uhr)

  • Dreifach-Erwärmer (Meridian für die Wärmeregulation): 21 bis 23 Uhr (Ruhezeit: 9 bis 11 Uhr)

  • Gallenblase: 23 bis 1 Uhr (Ruhezeit: 11 bis 13 Uhr)

  • Leber: 1 bis 3 Uhr (Ruhezeit: 13 bis 15 Uhr)


Aus Sicht der Organuhr arbeiten die Verdauungsorgane zwischen fünf Uhr und neun Uhr morgens am besten. Inzwischen ist auch wissenschaftlich bestätigt (siehe meinen Artikel zum Biorhythmus), dass es tatsächlich einen Unterschied macht, wann wir welche Lebensmittel essen.


Gutes Frühstück. Gute Idee


Morgens dem Körper Nährstoffe zuzuführen, wenn die Verdauungsorgane besonders gut arbeiten, hat gleich mehrere Vorteile: Die Nährstoffe können besonders gut absorbiert werden und wir bekommen den Energie-Kick, den wir am Vormittag gut gebrauchen können.


Vielen Menschen fehlt die Zeit sich morgens ein gesundes Frühstück zuzubereiten, oder sie haben schlichtweg noch keinen Hunger. Andere wiederum verzichten bewußt auf diese Mahlzeit, weil sie sonst „zu viel essen“.


Hier gibt es kein richtig oder falsch, Ernährung ist wie immer individuell. In jedem Fall aber ist es sinnvoll, Deine Mahlzeiten Deinem Stoffwechseltypen anzupassen.


Die drei Stoffwechseltypen


Der Eiweißtyp


Bist Du ein Eiweiß-Typ, dann verwertest Du Kohlenhydrate schneller als andere Stoffwechseltypen und bleibst weniger lange satt. Dein Sättigungsgefühl setzt später ein und zwischen den Mahlzeiten wirst Du hungrig.


Als Eiweiß-Typ solltest Du darauf achten, Deinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Eine kohlenhydratarme, aber fett- und eiweißreiche Ernährungsweise ist für Dich das Richtige. Ein warmer Haferbrei zum Frühstück würde Dir nicht gut tun, denn er würde viel zu schnell „verpuffen“ und eine Heißhungerattacke auslösen. Besser, als ein süßes Frühstück, ist eine deftige Mahlzeit mit viel Gemüse als Basis, oder eine Eierspeise wie Rührei mit Tomate oder Obst mit Nüssen.


Der Kohlenhydrat-Typ


Wenn Du Dich in diesem Stoffwechsel-Typ wiederfindest, dann solltest Du viele Kohlenhydrate in Deinen Speiseplan einbauen. Du isst wahrscheinlich wenige Mahlzeiten pro Tag und lässt große Pausen dazwischen.


Gemüse und Obst, Vollkornprodukte, Vollkornreis, Geflügel und Fisch eignen sich für Deinen Stoffwechseltypen sehr gut. Ein warmes Porridge zum Frühstück machen Dich lange satt und nähren Dich gut.


Der Mischtyp


Als Mischtyp bist Du, wie der Name schon sagt, eine Mischung aus beiden Stoffwechsel-Typen. Du verwertest Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette gleichermaßen gut.


Als Mischtyp solltest Du nicht vergessen, auf eine ausgewogene Ernährung achten. Oft reguliert sich Dein Stoffwechsel von selbst, indem Du abwechselnd Appetit auf Süßes oder Salziges hast.


Frühstück. Die Freestyle-Mahlzeit am Morgen


Wenn Du merkst, dass Dich Dein Frühstück nicht lange sättigt, probiere etwas anderes aus. Im asiatischen Raum isst man z. B. gerne Suppen zum Frühstück. Hühnersuppen, Gemüsesuppen, Reisbrei mit gebratenem Fisch oder Gemüse. Zum Frühstück ist alles erlaubt, probiere aus, was für Dich passt. Wichtig ist, dass Dein Hungergefühl nach dem Essen lange auf sich warten lässt.


Rezepte-Ideen für Deinen Stoffwechsel-Typ


Gönne Dir ein leckeres Frühstück, ich gebe Dir ein paar Ideen mit auf den Weg: Wie wäre es mit einem süßen Start in den Tag? Dann probiere doch mal das hier:


Porridge mit Kompott aus Trockenfrüchten

Zutaten für 2 Personen

  • 1 Handvoll gemischte Trockenfrüchte (Feigen, Datteln, Marillen, Rosinen)

  • 1 TL Zimt

  • 3 Gewürznelken

  • 80 g Haferflocken

  • 1/2 l Wasser, pflanzliche Milch oder Milch-Wasser-Gemisch (50:50)

  • 2 EL Sesam

Zubereitung:


Trockenfrüchte mit Wasser bedeckt über Nacht einweichen. Am nächsten Morgen die eingeweichten Früchte mit Zimt und Nelken kurz zu einem Kompott einkochen. In der Zwischenzeit in einem anderen Topf den Sesam (ohne Fett) anrösten, die Haferflocken dazu geben und mit Wasser aufgießen. Die Wassermenge nach Belieben anpassen, je nachdem wie breiig das Porridge sein soll. Die Haferflocken 5 bis 10 Minuten weichkochen. Porridge in einer Schüssel mit dem Kompott anrichten.


Polenta mit Birnenkompott

Zutaten für 2 Personen

  • 1 Tasse Polenta (Maisgries); 2 Tassen Wasser

  • 1 TL frisch geriebener Ingwer; 1 Prise Salz

  • 2 Birnen

  • ½ Tasse Apfelsaft, 1 Gewürznelke

  • 2 TL Honig

  • 2 TL Leinöl

  • 1 Zweig Minze (optional)


Das Wasser erhitzen, die Polenta einrühren und mit einer Prise Salz und Ingwer würzen. Den Brei einmal aufkochen lassen und dann auf kleiner Flamme 3 – 5 Min. ziehen lassen. Bei Bedarf noch etwas Wasser zugeben. Im Anschluss weitere 5 – 10 Min. quellen lassen. Apfelsaft und Gewürznelke in einem Topf erhitzen, Birnen schälen, halbieren, entkernen und in Spalten schneiden. Birnenspalten im Apfelsaft 3 – 5 Min. weich dünsten.


Polenta in einer Schüssel anrichten und mit Birnenspalten und ein paar Minzblättern servieren. Jede Portion mit je 1 TL Honig und Leinöl beträufeln.


Das deftige Frühstück. Orientalische Schakschuka

Zutaten für zwei Personen:

  • 1 Zwiebel, 1-2 Knoblauchzehen

  • 1 rote Paprika, 2 EL Olivenöl

  • 3 große Fleischtomaten

  • Chili nach Geschmack

  • 1 TL Kreuzkümmel gemahlen

  • ½ TL Zimt gemahlen

  • ½ TL Kardamom gemahlen

  • Salz, Pfeffer

  • 4 Eier

  • Petersilie oder Schnittlauch zum Garnieren

Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Paprika waschen, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Olivenöl erhitzen, Zwiebel, Knoblauch und Paprikawürfel anbraten. Tomaten würfeln und mit den Gewürzen zugeben, alles aufkochen und bei kleiner Hitze ca. 20 Minuten einkochen. Gut umrühren und in der Mitte eine Mulde machen.


Eier in die Mulde aufschlagen, Deckel draufgeben und die Eier bei niedriger Hitze garen. Mit Petersilie oder Schnittlauch garniert servieren.


Der Klassiker: Das Kartoffel-Omelett


Das gute alte Eier-Omelette darf in der Aufzählung natürlich nicht fehlen. Sehr sättigend mit Kartoffeln kannst Du dir das Omelette folgendermaßen zubereiten:

Zutaten für 2 Portionen

  • 4 Eier

  • 2 gekochte Kartoffeln

  • 2 EL Olivenöl

  • Pfeffer, Salz

  • 2 Frühlingszwiebel

  • Cocktailtomaten zum Garnieren

Gekochte Kartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Olivenöl erhitzen, Frühlingszwiebel darin kurz braten und Kartoffelscheiben dazu geben. Mit Salz, Pfeffer abschmecken. Die Eier verquirlen, über die Kartoffeln gießen und stocken lassen. Mit Cocktailtomaten garnieren.


Das schnelle Frühstück: Cous-Cous mit Apfel-Nuss Topping

Zutaten für 2 Portionen:

  • 1 Tasse Cous Cous

  • 2 Tassen Wasser

  • 20 g Butter, Zimt nach Belieben, 1 EL Rosinen

  • 2 EL Walnüsse, Honig nach Geschmack

  • 2 Äpfel

Wasser erhitzen. Cous Cous und Rosinen in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen. 3-5 Minuten quellen lassen. Äpfel waschen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. In einer Pfanne Butter schmelzen lassen, die Äpfel darin kurz andünsten. Nüsse hacken und zum Cous Cous geben. Alles kurz rösten und mit Honig abschmecken.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Ausprobieren,


Deine Nicole


P.S. Appetit auf noch mehr Genuß ohne Reue? Dann schau mal in mein 3-Tage Detox-Programm. Eine wunderbare Einführung in die Welt der pflanzenbasierten Ernährung mit Menüplan, Einkaufsliste und unzähligen wertvollen Informationen.



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