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Kuhmilch? Lieber nicht!


Seit ich mich mit dem Thema “Kuhmilch” intensiv beschäftigt und auseinandergesetzt habe, trinke ich sie nicht mehr. Offensichtlich geht es vielen Menschen so, denn die Auswahl an Kuhmilch-Alternativen wird immer größer.


Es gibt viele Gründe auf Kuhmilch zu verzichten und auf die deutlich gesünderen, pflanzlichen Alternativen umzusteigen.


Milch als künstlich geschaffenes Allround-Produkt


Aus Erfahrung weiß ich, dass der Verzicht auf Milch bei den meisten Leuten auf Abwehrhaltung stößt. Es scheint ein sehr emotionales Thema zu sein, die Menschen haben ihre Milch lieb gewonnen. Sie steht für Gesundheit, Reinheit und Calciumzufuhr und ist aus Kaffeegetränken, Süßspeisen und tausenden von Nahrungsmitteln nicht mehr wegzudenken.


Wenn ich von Milch spreche, dann meine ich Kuhmilch. Sämtliche anderen Milcharten, werden ganz konkret als Ziegen-, oder Schafmilch genannt. Pflanzliche Milchsorten dürfen schon gesetzlich nicht als Milch bezeichnet werden, sondern werden normalerweise als Drink angeboten, also z.B. Hafer Drink, Soja Drink, Mandel Drink etc. 


Die Milchindustrie war fleißig


Wenn man sich die Länge der Kühlregale im Supermarkt anschaut, dann nehmen Milch und Milchprodukte einen ganz beträchtlichen Teil des Marktes ein. Die Auswahl ist schier endlos. Das beginnt bei der normalen Milch in verschiedensten Fettvarianten, gesüßt, aromatisiert, homogenisiert und pasteurisiert.

Tausende von Käsesorten, Frischkäseprodukte, unüberschaubare Varianten an Joghurt und Quark, Butter und Sahne runden das Angebot ab.


Es mündet dann in den unglaublichsten Kreationen der Milchindustrie, von Pudding mit Kuhflecken über Vanilleschaum mit Sahnehäubchen, natürlich immer mit der Extra Portion Calcium.


Dieser Überfluss an Milch und Milchprodukten lässt die meisten Menschen gar nicht daran zweifeln, dass der Konsum von Kuhmilch vor gar nicht allzu langer Zeit noch völlig fremd war und der erwachsene, menschliche Körper eigentlich überhaupt nicht auf die Verwertung von Kuhmilch ausgerichtet ist.


Man muss sich mal vorstellen, dass erst seit 1930, also erst vor gut 90 Jahren das Pasteurisieren erfunden wurde, also die Erhitzung der Milch auf 72 Grad für ca. 30 Sekunden. Das sorgt dafür, dass schädliche Keime in der Milch abgetötet werden.  Aber erst ab 1950, also erst vor gut 70 Jahren, hat die Milchindustrie beschlossen, dass wir ohne Milch nicht mehr leben können, weil sie ja ein "unglaublich wichtiger" Calcium-Lieferant ist. Tausende Jahre zuvor sind Menschen sehr gut ohne Milch zurecht gekommen, aber das will heute niemand mehr hören.


Die grausame Milchindustrie


Wir alle wissen es ja aus der Werbung: Die glückliche Kuh steht wiederkäuend auf der saftigen Almwiese und die dralle Bäuerin im Dirndl lässt die Milch im Sonnenschein in einen hölzernen Bottich fliessen. Sind wir wirklich so naiv? Oder verschliessen wir nur einfach die Augen vor der Realität, weil sie einfach zu grausam ist, um sich damit zu belasten?


Wer will schon hören, dass die meisten Milchkühe in Wahrheit ganzjährig in sterilen und voll automatisierten Ställen stehen und mit artfremden Futter gemästet werden?


Wer will sich ernsthaft vorstellen, wie neu geborene Kälber sofort ihrer Mutter entrissen werden und entfettete Milch aus dem Nuckeleimer enthalten, weil sie den hohen,

angezüchteten Milchfettgehalt der Muttermilch nicht vertragen würden?


Und hat sich jemand schon mal ernsthaft die Frage gestellt, warum Kühe überhaupt Milch geben? Natürlich weil sie trächtig waren und ein Kälbchen geboren haben. Und nur so bringen sie der Milchindustrie auch Geld. Also wird die Milchkuh durch künstliche Besamung schwanger gehalten, um den Milchfluss für uns Verbraucher zu gewährleisten, denn was wäre ein Tag ohne ein großes Glas Latte Macchiato?


Keine Kühe mehr. Nur noch Hochleistungs-Milchmaschinen


Die Hochleistungskühe müssen diese Prozedur, (Besamung, Schwangerschaft, gleichzeitige Milchproduktion, Geburt, Besamung etc…), in ihrem kurzen Leben vier bis 6 Mal über sich ergehen lassen. So etwas hält kein Tier auf Dauer aus und so kommen sie mit höchstens 7 Jahren ins Schlachthaus. Kühe, bei denen die künstliche Besamung nicht glückt, oder die durch noch höhere Milchleistung völlig ausgelaugt sind, werden deutlich früher geschlachtet.


Gesunde Milch von kranken Kühen?  


Zur Qualität dieser, auf solch perfide Art und Weise hergestellte Milch, muss man nicht mehr viel sagen. Arzneimittelrückstände wie Antibiotika und Hormone (zur Bekämpfung der häufig auftretenden Euterentzündungen) kommen ebenso häufig in Milch vor, wie Pestizide und Schwermetalle, die über das (artfremde) Futter in die Milch gelangen, sowie Rückstände von Desinfektionsmitteln (hauptsächlich Chloroform).


Mittlerweile gibt es für viele Rückstände und Schadstoffe Höchstmengenverordnungen. Die Kontrolle obliegt den Ländern, aber wer kontrolliert das wirklich, wenn so viel Geld im Spiel ist?


Kuhmilch für Menschenbabies?


Milch ist eigentlich ein Übergangslebensmittel. Es soll also Neugeborene so lange mit Nährstoffen versorgen, bis sie alt genug sind, feste Nahrung zu verwerten. Jedes Säugetier, zu dem wir Menschen ja auch zählen, hat seine artspezifische Milch.


Mäuse haben Mäusemilch für Mäusekinder, Hunde haben Hundemilch für Hundekinder und Kühe haben Kuhmilch für Kälber. Wir Menschen haben Muttermilch für Menschenkinder. Gäbe man Mäusekindern Kuhmilch oder andersrum, dann wäre keines dieser Tierkinder optimal versorgt. Genauso ist es bei Menschenkindern die Kuhmilch erhalten.



Viele Säuglinge reagieren mit extremen Unverträglichkeitsreaktionen (Verdauungsbeschwerden, Hautirritationen etc.). So rät man dann den Eltern von heute, ihren Kindern im ersten Lebensjahr überhaupt keine Kuhmilch zu geben, aber nach diesem ersten Jahr ist sie absolut unerlässlich für die gesunde Ernährung eines Kindes.


Das klingt doch schon extrem paradox, oder nicht?


Kuhmilch ist ein starkes Allergen


Kuhmilch ist das am längsten bekannte Nahrungsmittelallergen. Ein Allergen ist ein Stoff, der im Körper eine allergische Reaktion auslöst, d.h. das Immunsystem, also die Abwehrzellen werden aktiviert.


Bei Kindern äussert sich das oftmals in Magen-Darm-Beschwerden, in häufigen Ohrenentzündungen, Atemwegs-oder Hautproblemen. Der Grund liegt in der, bei Babys noch unvollständig ausgebildeten, Darmschleimhaut. Sie lässt unverdaute Proteinpartikelchen in die Blutbahn übertreten, wo sie dann das Immunsystem zu einer Abwehrreaktion anregen.


Wenn man die Milch weglässt, verschwinden die Symptome oft innerhalb weniger Tage.


Kuhmilch als Erwachsenennahrung? Ja bitte, so will es die Milchindustrie!


Milch ist eine Säuglingsnahrung. Warum sollte man also, wenn man gerade das Alter erreicht hat, von Säuglingsnahrung weg zu kommen erst  damit anfangen? Die Antwort ist einfach:


Der menschliche Organismus nach dem ersten Lebensjahr braucht keine Milch. Aber die Milchindustrie braucht dringend Abnehmer, denn es ist ein Milliardengeschäft! Die Milch-, und Käseindustrie ist überaus mächtig, wird staatlich stark subventioniert und ist die größte Branche der deutschen Ernährungsindustrie, gefolgt von Fleischwaren und Süßwarenbranche.  


Kein Wunder also, dass uns die Politik, die Wirtschaft und die Milchindustrie den Absatz dieser Produkte durch milliardenschwere Marketingmaßnahmen schmackhaft macht, so dass es „die Milch macht“, oder „alles Gesunde in der Milch steckt“ für die „Extraportion Calcium“.


Diese und andere Werbeslogans hast Du sicher schon gehört, sie sind uns bereits in Fleisch und Blut übergegangen und so greift noch immer der überwiegende Teil der deutschen Bevölkerung zur Kuhmilch im Glauben, ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.


Laktosefrei – der Schlüssel zum (Milch)-Glück?


Laktose ist der Milchzucker, der spezifisch in der Kuhmilch vorkommt. Für die Verdauung von Laktose benötigt der Körper ein Enzym, das man Laktase nennt. Nun gibt es scheinbar immer mehr Menschen, die an Laktose-Intoleranz leiden. Die Industrie hat sofort reagiert und so gibt es Milch auch wieder für alle, auch die Laktose-intoleranten Menschen.


Man behandelt also in unserer westlichen Kultur das Thema Laktose-Intoleranz wie eine Krankheit und dafür gibt es natürlich gleich eine Lösung, damit man die Kuhmilch schön weiter konsumiert, nämlich die laktosefreie Variante.


Tatsächlich ist es aber so, dass das Enzym Laktase, welches wir brauchen um den Milchzucker zu verdauen, normalerweise nur bis zum 3. Lebensjahr im menschlichen Dünndarm gebildet wird, also eigentlich so lange, wie Menschenkinder theoretisch gestillt werden. Ab dem 3. Lebensjahr wird die Bildung von Laktase immer geringer, bis sie schließlich nur noch wenig, oder gar nicht mehr produziert wird. Dann kommt es beim Verzehr von Milch zu den üblichen Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen.


Laktose-Intoleranz ist normal


Während in vielen anderen Regionen der Welt z.B. bei afrikanischen oder asiatischen Völkern, die Laktose-Intoleranz im erwachsenen Alter völlig normal ist, ist es in unseren Industrienationen so, dass viele Menschen noch Laktase bilden und somit Milch vertragen, oder zumindest denken sie das.


Es müssen nämlich nicht unmittelbar nach dem Verzehr der Milch, oder Milchprodukte Beschwerden auftreten. Es kann auch zeitverzögert zu Symptomen kommen und dann ist es für die meisten Menschen schwer vorstellbar, dass es mit ihrem Milchkonsum zusammenhängen könnte. Dazu gehören Hautprobleme wie Akne oder die Verschleimung der Atemwege.


Krebs und Milchkonsum


Es gibt eine Reihe von Studien die belegen, dass Milch die Entstehung verschiedenster Krankheiten begünstigt, darunter Diabetes Typ 1, Multiple Sklerose, Arthritis, Arteriosklerose und Allergien.


Besonders besorgniserregend sind die Studien, die den Zusammenhang zwischen Milchkonsum und erhöhtem Krebsrisiko darstellen. Das Risiko an Eierstock,- Prostata,- oder Bruststkrebs zu erkranken ist deutlich höher, wenn man regelmäßig Milch und Milchprodukte verzehrt. (Quellenangaben siehe unten).


Den Grund sehen die Wissenschaftler darin, dass die Kuhmilch von trächtigen Kühen stammt. Diese Kühe werden durch künstliche Besamung ständig schwanger gehalten, denn logischerweise geben nur trächtige Kühe Milch. Je weiter die Schwangerschaft fortschreitet, desto höher ist der Östrogengehalt der Milch. Wissenschaftler der Harvard Universität sehen hier den Zusammenhang zwischen hormonbedingten Krebserkrankungen beim Mensch und dem Verzehr von Kuhmilch.


Durch Studien belegt: Je höher der Milchkonsum desto höher die Krebsraten


Auffällig ist auch, dass in Ländern, in denen reichlich Käse und andere Milchprodukte verzehrt werden (Dänemark und Schweiz), auch höhere Krebsraten zu beobachten sind. In Japan z.B. war vor gut 50 Jahren, Krebs als Krankheit fast völlig unbekannt. Seit dem die Milchindustrie in asiatischen Ländern den Verkauf von Milch und Milchprodukten forciert, ist die Krebsrate in Japan deutlich gestiegen. Länder wie Algerien, wo kaum Milchprodukte konsumiert werden, melden deutlich weniger Krebserkrankungen.


Kuhmilch stimuliert Zellwachstum


Nicht nur die Menge an Östrogenen in der Kuhmilch ist kritisch, sondern auch der sogenannte Wachstumsfaktor IGF-1 (Insulin-like growth factor 1).  Die Kuhmilch hat ja ursprünglich eine besondere Aufgabe, sie soll dafür sorgen, dass das Kalb schnell groß wird. Dafür sorgt das IGF-1, denn es stimuliert das Zellwachstum. Beim erwachsenen Menschen aber gibt es nichts zu stimulieren, wir sind ja schon ausgewachsen. Das einzige was bei einem Erwachsenen noch stimuliert werden könnte zu wachsen, ist ein Tumor. Tumoren sind nichts anderes, als entartetes Zellgewebe, also ein Zellwucherung.


Buchempfehlungen zur Vertiefung


Es gibt sehr gute Bücher, die ich Dir empfehlen kann, wenn Du Dich über die gesundheitlichen Nachteile von Milch näher informieren möchtest:


  • „Die Milchlüge: die Milch machts – leider doch nicht“ von Dr. Elena Krüger

  • „Milch, besser nicht“ von Maria Bollinger

  • “Die China-Studie” von T. Colin Campbell.


In diesen Büchern wird sehr anschaulich und verständlich erklärt, was der übermäßige Verzehr an Kuhmilch im menschlichen Körper anrichten kann, aber auch wie grausam die ganze Milchindustrie in ihrer Produktion mit den Tieren umgeht, immer und ausschliesslich mit dem Gedanken an Gewinnmaximierung. Selbstverständlich ist es jedem selbst überlassen, die ethische Frage des Milchkonsums für sich zu beantworten.


Auch die Zusammenhänge zwischen dem Risiko an gewissen Krankheiten zu erkranken und seinem individuellen Milchkonsum darf jeder für sich abwägen. Für mich und meine Familie sind diese und viele andere  wissenschaftlichen Beweise, sowie der Wunsch mit unserem Konsumverhalten einen positiven Beitrag zu leisten, Grund genug, auf Milch und weitestgehend alle Milchprodukte zu verzichten.


Pflanzliche Milchalternativen sind sehr einfach herzustellen, oder auch günstig zu kaufen. In meinen Rezepten findest Du Anleitung zu Cashewmilch, Mandelmilch, Hafermilch und sogar Milch aus Sonnenblumenkernen. Probiere es aus!


Ich wünsche Dir kuhmilchfreien Genuß,


Deine Nicole


Quellenangaben:

Die Studie von Selmeyer DE., “Ein hohes Verhältnis von tierischen zu pflanzlichen Protein in der Nahrung erhöht die Rate des Knochenschwundes und das Risiko von Knochenbrüchen bei postmenopausalen Frauen.”Am J Clan Nur. 2001 Jan; 73 (1)

Eine Studie von Melnyk BC. “Belege für die akneunterstützenden Effekte von Milch und anderen insulinotropen Mokereiprodukten” 2011; 67: 131-45. Studie von Danny FW. “Ernährung und Akne”. Clin Dermatol. 2010 Nov-Dec; 28 (6): 598-604. Studie von Melnyk BC, Schmitz G. ” Die Rolle von Insulin, dem insulinähnlichen Wachstumsfaktor-1, hyperglykämischem Essen und Milchkonsum bei der Pathogenese von Akne” Exp Dermatol. 2009 Oct; 18 (10): 833-41

Studie von Laugesen M, Elliott R. “Ischämische Herzkrankheiten, Typ-1-Diabetes und Kuhmilch A1 beta-Casein”2003 Jan 24; 116. Studie von Gestein HC. “Der Kontakt mit Kuhmilch und Typ-1-Diabetes mellitus. Ein kritischer Überblick über die wissenschaftliche Literatur”. 1994 Jan: 17 (1). 13-9.

Die Studie von Cramer DW: “Laktasepersistenz und Milchkonsum als Determinanten des Eierstockkrebs Risikos” Am J Epidemol. 1998 Nov: 130 (5): 902-10. Studie von Fairfield KM et al. “Eine prospektive Studie über Lactose und Eierstockkrebs” Int J Cancer. 2004 Jun 10; 110 (2): 271-7. Studie von Larsson SC et al., “Milch- und Lactoseaufnahme, und das Eierstockkrebsrisiko in der schwedischen Mammographie-Kohorte” Int J Cancer. 2006 Jan 15; 118 (2): 431-41. Studie von Danny FW: “Akne, Milchprodukte und Krebs: Die 5-alpha-P Verbindung”

Eine Studie von Ireland C, “Hormone in der Milch können gefährlich sein”, Harvard University Archives 2006, Dez 7

Studie von Binstadt BA et al., “Besonderheiten des Gefässsystems können organspezifische Autoimmunerkrankungen begünstigen” Nat Immunol. 2006 Mar; 7 (3): 284-92. Studie von Hvatum M et al., “Der Darm-Gelenk-Komplex: Kreuzreaktive, nahrungsspezifische Antikörper bei rheumatischer Arthritis”. Gut. 2006 Se; 55 (9) 1240-7.

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